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Kreuzotter – Vipera berus (Linnaeus, 1758)
In Deutschland kommt die Nominatform Vipera b. berus vor.
Name
„Kreuzotter"  bezieht sich wahrscheinlich auf die manchmal einem Andreaskreuz ähnelnde Hinterkopfzeichnung oder/und auf das Zickzackband auf dem Rücken; „Vipera" (lat.) stellt eine Verkürzung von „vivipara" =   lebendgebärend" dar, bei „berus" könnte es sich um eine Latinisierung von „baere" (aus dem Germanischen) oder „ber" bzw. „bera" (aus dem Mittelhochdeutschen) = „gebären" handeln.
Länge
Bis annähernd 90 cm.
Gestalt
Kräftiger, kurzschwänziger Körper, schwach, aber deutlich abgesetzter Kopf, Oberkopfschilder (wie bei allen Vipern) wesentlich kleiner als bei den bisher vorgestellten „Nattern", über die Augen ragende Überaugenschilder (strenger"  Blick), Schnauze oben von einer Kante begrenzt, senkrecht schlitzförmige Pupillen (im Hellen), Rückenschuppen gekielt.
Färbung und Zeichnung
Grundfarbe der Oberseite sehr variabel in verschiedenen Grau-, Braun-, Gelb- oder Rottönen, Bauch grau, braun, schwarz, gelblich oder weißlich – entweder einfarbig oder hell gesprenkelt oder gefleckt, Schwanzunterseite gelb oder rötlich; charakteristisches, dunkles Zickzackband auf dem Rücken, Flanken mit dunklen Punkten oder Flecken, Hinterkopf mit X- oder mit der Spitze nach vorn zeigender, V-förmiger Zeichnung, dunkles Schläfenband vom Auge bis zum Hals; melanistische (schwarze) Exemplare relativ häufig.
Geschlechterunterschiede
Grundfärbung der ♂♂ bestehend aus hellen (manchmal fast ins Weiße gehenden) Grautönen, der ♀♀ aus Gelb-, Braun- und Rottönen; Zeichnung bei ♂♂ schwarz (kontrastreich), bei ♀♀ braun   (kontrastärmer); im Verhältnis zur Gesamtlänge längere Schwänze bei ♂♂ als bei ♀♀.

Verbreitung in Deutschland
Verbreitungsschwerpunkte liegen im Norddeutschen Tiefland, in den östlichen Mittelgebirgen und in Teilen Süddeutschlands; in Rheinland-Pfalz und im Saarland sowie in den angrenzenden Gebieten fehlt die Art gänzlich (siehe Karte).
Lebensräume
Moor- und strukturreiche Heidegebiete, Waldwiesen und –lichtungen bzw. Wald- oder Wegeränder mit niedrigen Sträuchern, alten Baumstümpfen und liegendem Totholz, aber auch Habitate mit steinigem Untergrund.

Fortpflanzung
Ovovivipar, je nach Witterung im Spätsommer oder Herbst Absetzen von 4 - 20 Jungtieren.
Nahrung
Eidechsen, Frösche und Kleinsäuger; Töten der Beutetiere durch Gift.
Verteidigung
Giftig, beißt aber nur bei massiver Bedrohung zu, häufig sind sog. „Trockenbisse", bei denen kein Gift abgegeben wird, oder auch Schein- bzw. „Pseudo-Angriffe".

Literatur:

  • Böhme, W. & M. Böhme  (2011): "Berus" und "Tirus", zwei schwer zu deutende Schlangennamen aus vorlinnaeischer Zeit. – Sekretär, 11(2): 3-16
  • Schiemenz, H., Biella, H.-J., Günther, R. & W. Völkl  (1996): Kreuzotter – Vipera berus ( Linnaeus , 1758. – pp. 710-728 in:  Günther,  R . (Hrsg.): Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. – Gustav     Fischer Verlag, Jena, Stuttgart, Lübeck, Ulm.
  • Kwet, A.  (2010): Reptilien und Amphibien Europas. 190 Arten mit Verbreitungskarten. – Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG., Stuttgart, 2. Auflage, 253 Seiten.

Weitere Informationen zur Kreuzotter finden Sie auf der Internetseite der DGHT AG Feldherpetologie & Artenschutz.
Folgen Sie hierfür einfach dem Link:


www.ag-schlangen.de
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